Piraten beraten über Gründung einer Europäischen Piratenpartei

Aleks Lessmann, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Bayern, spricht als Gastredner auf der Konferenz „The Icelandic revolution, Wikileaks and the rise of the Pirates in Europe” über die europäische Vision seiner Partei.
Am 1. und 2. September 2012 treffen sich Mitglieder der Piratenpartei aus verschiedenen europäischen Ländern in Barcelona, um sich über Satzungs- und Programmfragen einer Europäischen Piratenpartei auszutauschen. „Europapolitik ist keine Politik, die Themen von ‚außerhalb‘ behandelt. Wer heutzutage Staaten in Europa immer noch als Ausland sieht, zeigt, dass er nicht im neuen Jahrhundert angekommen ist“, erklärt Lessmann sein Engagement.

Der 45-Jährige weiß, wovon er spricht. Geboren in Ulm, aufgewachsen in Barcelona und Madrid, studierte er in Köln Politikwissenschaften, schrieb seine Abschlussarbeit über „Jugoslawien in der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE)“. Mittlerweile lebt der IT-Manager im bayerischen Geltendorf und möchte 2013 als Direktkandidat der Piratenpartei für den Wahlkreis Weilheim in den Bundestag ziehen.

Außenpolitik, Soziales und Bürgerrechte sind die Themen, für die sich Lessmann vehement einsetzt – national wie international. Erst im Juli engagierte er sich als Mitorganisator der Zweiten Potsdamer Konferenz, auf der die Piratenpartei weiter an ihrem außenpolitischen Programm arbeitete. „In einem Europa und einer Welt, die sich dem neoliberalen Glauben und der Macht der Konzerne – allen voran Banken und anderen Finanzkonzernen – ergeben hat, ist es Zeit, dass eine Partei mit dem Primat der Märkte bricht“, so Lessmann. „Wir treten dafür ein, in der Politik wieder den Gedanken durchzusetzen, dass Menschen und deren Ideale das Zentrum allen Handels sind: politisch, gesellschaftlich und natürlich ökonomisch.“

Neben Lessmann werden auf der Konferenz die isländische Parlamentsabgeordnete Birgitta Jónsdóttir und der spanische Jurist Josep Jover als Gastredner zu Wort kommen.

Die Piraten sind mittlerweile in über 60 Staaten weltweit aktiv. Allein in Deutschland sind sie in vier Landesparlamenten vertreten, aktuelle Umfrageergebnisse prognostizieren für 2013 den Einzug in den Bundestag.

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